Zur Wirtschaftsgeschichte von Eisenberg

Ansichtskarte des Eisenwerkes Gienanth in Eisenberg, um 1910[Bild: Verbandsgemeinde Eisenberg (Pfalz)]

Die Wirtschaftsgeschichte der pfälzischen Stadt Eisenberg lässt sich bis in die Latène-Zeit, deren Beginn um 500 v. Chr. datiert wird, zurückverfolgen. Aus dieser Zeit sind beispielsweise Spuren der Verhüttung von Nickel- und Eisenerzen erhalten. Die natürlich vorkommenden Erze sowie der Ton, aus dem die Schmelzöfen gebaut wurden, waren für die Metallherstellung unerlässlich. Beide Rohstoffe spielten für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt eine herausragende Rolle. Unter den Römern entstand auf der heutigen Gemarkung eine Siedlung, die sich zu einem wichtigen regionalen Handelsplatz für Roheisen entwickelte. Nach dem Ende der römischen Herrschaft kam die Metallverarbeitung jedoch zum Erliegen. Sie wurde erst im 18. Jahrhundert wieder in Form des „Großhammers“ wieder aufgenommen, den der Unternehmer Johann Jakob Gienanth gründete. Parallel dazu professionalisierte sich die im Mittelalter betriebene Produktion von Schamott- und Keramikprodukten. Ende des 19. Jahrhunderts – befördert durch den Eisenbahnanschluss – entstanden beispielsweise die „Pfälzischen Chamotte- und Tonwerke“. Auch das Eisenhüttenwerk Gienanth florierte, was die Größe der Belegschaft von zeitweise über 750 Menschen beweist. Ende der 1960er Jahre geriet die Stahl- und Schamottindustrie in eine Krise. Heute wird kein Ton mehr in Eisenberg abgebaut – Gienanth hingegen hat die Krise überstanden. Der Unternehmenssitz befindet sich noch immer in Eisenberg.

Weitere Informationen zur Wirtschaftsgeschichte der Stadt erhalten Sie unter https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-343574.

Jan Brunner, Dezember 2022