Steuler-Gruppe
1908: Entwicklung eines säurebeständigen Kittes in Koblenz
Seit 1910: Firmenzentrale in Höhr-Grenzhausen (Westerwald)
Mit der Entwicklung des weltweit ersten säurebeständigen Kaliwasserglaskittes ebnete Georg Steuler den Weg für den Bau großtechnischer Chemieanlagen. 1910 begann das Unternehmen mit der Herstellung säurefester Steine im eigenen Fabrikgebäude in Höhr-Grenzhausen. 1917 erfolgte der Kauf einer Wandplattenfabrik in Mühlacker – heute Steuler-Fliesen.
Schon früh schuf das Unternehmen für seine Beschäftigten günstige Rahmenbedingungen. 1916 wurde ein Arbeiterspeisesaal gebaut, der noch heute als Kantine genutzt wird. 1922 begann der Bau von Werkswohnungen für Mitarbeiter und seit 1948 erhalten Mitarbeiter bei Krankheit oder Invalidität Hilfe durch den Georg-Steuler-Unterstützungsverein.
Seit der Gründung brachte das Unternehmen zahlreiche technische Neuerungen auf den Markt: 1970 u.a. die Thermoplastauskleidung BEKAPLAST, 1981 SCR-Katalysatoren, 1982 Wabenbündel für Nasselektrofilter, feuerfeste Chromkorundsteine für Sonderabfallverbrennungsanlagen (1985), abwasserfreie Beizanlagen (1987) sowie abwasserfreie Rauchgasanlagen im Jahr 1990. Im selben Jahr setzte man erstmals Lasertechnik in der Fliesenproduktion ein, entwickelte 2000 säurefeste Spritzbeschichtungen, 2001 Thermoplastauskleidungen für Rauchgasreinigungsanlagen und 2004 Nass-Elektrofilterbündel mit leitfähigen Innenwänden. Das Schwimmbad-Auskleidungssystem Steuler-Q7 kam 2006 auf den Markt, zehn Jahre später BEKAPOOL. Den ersten Fliesen-Digitaldruck Deutschlands führte das Unternehmen 2010 in Bremerhaven ein, 2015 folgte eine revolutionäre Bandpresse. 2013 machte die Produktlinie BEKAPLAST AQUA-LINING 400 von sich reden, 2016 gingen die ersten abwasserfreien Beizanlagen von Steuler Anlagenbau in Indien und China in Betrieb. Das Unternehmen trägt seit jeher Verantwortung für Umwelt und knappe Ressourcen: Mit „Steuler-Recovery“ werden seit 2017 ausgediente feuerfeste Auskleidungen aufbereitet und in den Produktionskreislauf zurückgeführt. 2020 wurde ein neuer 96 Meter langer Tunnelofen am Standort Höhr-Grenzhausen zur Produktion von säure- und feuerfesten Spezialsteinen in Betrieb genommen.
Seit Ende der 1990er Jahre expandierte die Unternehmensgruppe national und international und unterhält neben Produktionsstandorten in Deutschland auch Landesgesellschaften in Australien, Belgien, Brasilien, Chile, China, Frankreich, Indien, Italien, Marokko, Mexiko, den Niederlanden, Österreich, Polen, Saudi Arabien, Schweden und Spanien. Darüber hinaus hat sich die 1917 begründete Fliesensparte durch die Eingliederung mehrerer Fliesenproduzierenden zur Steuler Fliesengruppe AG weiterentwickelt.
Heute ist Steuler mit 2.800 Mitarbeitenden einer der weltweit führenden Anbieter in den Bereichen Linings, Anlagenbau/Umwelttechnik, Fliesen und Schwimmbadbau. Der Geist des Gründers lebt weiter: Chancen erkennen, Probleme lösen, neue Entwicklungen vorantreiben – Fortschritt hat bei Steuler Tradition und steht seit 1908 im Fokus.