Exportorientierung von Rheinland-Pfalz

3.11.1954: Der Frachter "Rostock" löscht seine erste Ladung. In den letzten Tagen traf der Frachter "Rostock" von seiner ersten Fahrt zurückkehrend, im Hafen von Rostock ein und löschte eine Ladung von 2.800 t Steinkohle aus der Volksrepublik Polen.[Bild: Bundesarchiv, Bild 183-27266-0002 / [CC-BY-SA]]

Im Laufe der Nachkriegszeit hat sich Rheinland-Pfalz als Exportregion etabliert. Diese Entwicklung verdankt es nicht zuletzt seiner zentralen Lage innerhalb von Europa, die durch den Abschluss des Vertrags zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft im Jahr 1957 umso vorteilhafter wurde. Rheinland-Pfalz hat mit Belgien, Luxemburg und vor allem Frankreich, dem mit Abstand wichtigsten Handelspartner, drei internationale Nachbarn. Es ist in die Wirtschaftsräume Rhein-Main und Rhein-Neckar eingebettet.

Im Jahr 1950 stammten bereits 5,1 % des westdeutschen Außenhandels aus dem Bundesland. Der Anteil an der gewerblichen Ausfuhr lag mit 6,0 % noch höher. Die industrielle Exportquote lag jedoch bis 1956 unter 15 %.
Nachdem Rheinland-Pfalz bis in die 1960er Jahre hinter der starken bundesweiten Zunahme des Exports zurückblieb, erreichte das Bundesland wieder einen höheren Anteil am deutschen Außenhandel. 1980 betrug er
6,2 %. Der Anteil am gewerblichen Export stieg 1985 sogar auf 7,7 %. 2011 ist Rheinland-Pfalz das sechstgrößte Exportbundesland in Deutschland. Das Verarbeitende Gewerbe erzielt mehr als die Hälfte seiner Umsätze im Ausland.

von Ute Engelen, 2012