Jakob Bengel-Stiftung
In der Blütezeit der Schmuck- und Metallwarenindustrie waren in Oberstein einschließlich der Heimarbeiter etwa 5.000 Menschen beschäftigt. Heute ist dieser Industriezweig fast gänzlich untergegangen.
Einer der wenigen erhaltenen Betriebe ist die Ketten- und Bijouteriewarenfabrik Jakob Bengel. Das Ensemble von Wohn- und Fabrikbauten stellt ein für Rheinland-Pfalz einzigartiges Zeugnis der Industriegeschichte dar. Es ist seit 2005 als regionales Kulturerbe ausgezeichnet und zeugt von der wirtschaftlichen und sozialgeschichtlichen Bedeutung, welche die Produktion von Bijouteriewaren bis in das letzte Drittel des 20. Jahrhunderts für Idar-Oberstein darstellte.
Im Laufe der nun fast 20-jährigen Betriebszeit als "offenes Kulturdenkmal" und "lebendiges Archiv städtischer Industriegeschichte" hat die Jakob Bengel-Stiftung, sowohl in der museumspädagogischen Arbeit mit Schülerinnen und Schülern als auch als Träger von bildungs- und berufsvorbereitenden Maßnahmen für Erwachsene ein breites Spektrum an Erfahrungen sammeln können.
Die Stiftung besitzt einen spektakulären Bestand an historischen Produktions-einrichtungen. Kernstück sind die historischen Kettenmaschinen, die von unzähligen Arbeitsgeräten ergänzt werden. Außerdem verfügt die Stiftung über mehrere tausend historische Prägewerkzeuge (Gesenke) und Arbeitsplätze für Goldschmiede und Graveure. Neben Musterbüchern, Entwürfen, Mustertafeln besitzt die Jakob Bengel-Stiftung einen außergewöhnlichen Fundus an Modeschmuck, Galanteriewaren und Dokumenten, welche digital erfasst und in Zukunft zu Informations- und Forschungszwecken öffentlich zugänglich gemacht werden.
Wechselausstellungen zeitgenössischen Schmucks werden in der Fabrikantenvilla gezeigt und ergänzen das museale Angebot.
Jakob Bengel-Stiftung