Gebr. Schmidt KG
1818: Gründung in Idar-Oberstein
Gegründet wurde das Unternehmen im Jahre 1818 durch Johann Karl Schmidt als Metallwarenfabrik im Zentrum von Idar-Oberstein und befindet sich bis heute im Familienbesitz. Das genaue Datum der Gründung ist unklar – vom 07.02.1818 stammt die älteste vorhandene Eintragung mit der Nummer 232 in das noch heute vorhandene Geschäftsjournal. Direkt an der Nahe angesiedelt, lag der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit zunächst auf der Metallverarbeitung und -veredelung für die ortsansässige Schmuckindustrie, z.B. mit Hilfe einer hauseigenen Galvanik. Es waren also Goldschmiede, die den Grundstein legten, auch wenn das Produktionsprogramm den ursprünglichen Rahmen längst gesprengt hat und die jetzt Verantwortlichen qualifizierte Techniker und Ingenieure sein müssen, um in der Kunststoffbranche erfolgreich zu sein.
Ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte war die Aufnahme der Kunststoffverarbeitung mit der Inbetriebnahme der ersten Spritzgussmaschinen im Jahre 1955. Zur damaligen Zeit produzierte und vertrieb das Unternehmen weltweit eine eigene Produktpalette, so im Bereich Büroartikel, Schreibtischzubehör, Raucherbedarf sowie Zahnputzbecher. Die handwerkliche Fertigung war unter dem Druck des Wettbewerbes nicht aufrechtzuerhalten. Geschenkartikel wurden mehr und mehr aus thermoplastischen Kunststoffen hergestellt und das Unternehmen dehnte seine Produktion auf die Herstellung spezieller Artikel, z.B. aus dem Sanitärbereich, aus. Aus dieser Zeit stammen viele der Patente.
Eine Brandstiftung, die viele als Todesurteil für die Firma ansahen, wurde zur Geburtsstunde des Unternehmens, wie es sich heute präsentiert: Nachdem das Feuer am 12. April 1995 die Metallwarenfabrik in der Obersteiner Austraße zerstört hatte, wurde die Produktion fast nahtlos in einer angemieteten Halle fortgesetzt. 15 Monate dauerte der Wiederaufbau des Werks auf der Michelswiese im Gewerbegebiet „Am Kreuz“ bei Idar-Oberstein. Die Entscheidung für den Neuanfang wurde auch von der sozialen Verantwortung gegenüber den damals 75 Mitarbeitern geleitet, die mit großem Engagement bei der Beseitigung der Trümmer geholfen haben. Alle wurden weiter beschäftigt. 1996 wurde der Neubau der Produktionsstätte mit einer Gesamtfläche von 15.000 Quadratmetern sowie einem eigenen Logistikzentrum abgeschlossen. Insgesamt wurden rund 15,5 Millionen Euro in den neuen Standort investiert.
Mit dem Umzug wurde die Produktpalette bereinigt: Nun konzentrierte sich das weltweit agierende Unternehmen ganz auf Kunststoffverarbeitung – fortan für namhafte Kunden im Bereich technischer und dekorativer Kunststoffspritzgussteile, überwiegend für den Sanitär- und Reinigungsmarkt.
Das Familienunternehmen hat sich von einem traditionellen produktorientierten metallverarbeitenden Betrieb zu einem modernen und expandierenden mittelständischen Unternehmen der Kunststoffbranche gewandelt. Mit seinen vielseitigen Innovationen, seiner hohen Bereitschaft zur Flexibilität und seinen inzwischen mehr als 160 Mitarbeitern ist es für zukünftige Herausforderungen gut aufgestellt. Die unternehmerischen Entscheidungen ermöglichten die Anpassung an die geschichtliche Entwicklung, die politischen Verhältnisse und den Geschmack der Kunden.