Deutsches Bimsmuseum

[Bild: Deutsches Bimsmuseum]

Viele Bimsfabriken mit endlosen Reihen geparkter Steine prägten nach dem Zweiten Weltkrieg die Landschaft im Neuwieder Becken. Inzwischen sind die Bimsfabriken vielen Orts verschwunden, der Bims wurde abgebaut und die Landschaft rekultiviert. Um diese Erinnerungen an die Vergangenheit festzuhalten, erzählt eine stillgelegte Fabrik, in der bis vor wenigen Jahren noch Leichtbetonsteine hergestellt wurden, dem Besucher die rund 150-jährige Geschichte einer Industrie, die ab den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts mit der Erfindung der Schwemmsteine unser Leben und eine Region nachhaltig verändert hat. Bims ist, wie Basalt, Tuff und Schlacke, ein vulkanisches Gestein, das über besondere Eigenschaften verfügt. Der im Neuwieder Becken abgebaute Bims ist eine Hinterlassenschaft des Laacher-See-Vulkans, der vor rund 13.000 Jahren die Landschaft der vulkanischen Osteifel verwüstete und seine Spuren auch auf der rechten Rheinseite des Neuwieder Beckens hinterließ.

Während die Römer vor rund 2.000 Jahren noch nichts mit Bims anzufangen wussten, war dieses vulkanische Gestein ab den 1860er Jahren über viele Jahrzehnte hinweg Grundlage eines wirtschaftlichen Aufschwungs, der dem Neuwieder Becken Wohlstand bescherte. Aus dieser Hinterlassenschaft des Laacher-See-Vulkans entstand aber auch eine Industrie, die bis heute Innovationen hervorbringt und mehrfach die Arbeit im Baugewerbe revolutionierte. Letztlich wurden auch der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg und somit Teile des Deutschen Wirtschaftswunders erst durch die Errungenschaften der Bimsindustrie ermöglicht. Im Museum der Bimsindustrie geht der Besucher auf eine Zeitreise, die mit der Schwemmsteinproduktion an einem Klopftisch beginnt und mit den Produkten unserer Zeit endet.

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