Wöllner GmbH

1896: Gründung der Chemischen Fabriken & Putzwollwerke Eduard Wöllner

Gründung der Chemischen Fabrik van Baerle & Wöllner[Bild: Wöllner GmbH]

Die Geschichte des Unternehmens reicht bis in das Jahr 1838 zurück. Vincenz van Baerle gründete in Worms eine Schmierseifenfabrik, in der bereits wenige Jahre später das neu erfundene Wasserglas hergestellt wird – ein chemisches Produkt, dessen Bedeutung bis heute zentral für Wöllner ist. Mit dem Einstieg seines Schwiegersohns Eduard Wöllner firmierte das Unternehmen als Chemische Fabrik van Baerle & Wöllner. 1896 löste sich Eduard Wöllner aus der Verbindung und gründete die nach ihm benannten Chemischen Fabriken & Putzwollwerke.

Den geeigneten Standort für sein Unternehmen, in dem Wasserglas, Kristallsoda, Glaubersalz und Reinigungstextilien produziert werden sollten, fand er in Ludwigshafen-Rheingönheim. Dort waren eine passende Fläche, Stromversorgung sowie eine ausreichende Verkehrsanbindung gegeben. Zu Beginn arbeiteten rund 80 Personen für die schnell wachsende Fabrik. Der Gemeinderat Rheingönheim genehmigte 1906 die Errichtung einer Betriebskantine für die Belegschaft. 1910 wurde die Produktpalette um Seifen und Waschmittel ergänzt. Die Fabrik wuchs weiter, sodass ein Jahr nach dem Ersten Weltkrieg die Produktionsanlagen erweitert wurden. Aus dem Unternehmen Chemische Fabriken & Putzwollwerke Eduard Wöllner wurden die Wöllner-Werke.

Aufräumarbeiten auf dem Werksgelände nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges[Bild: Wöllner GmbH]

1930 vernichtete ein schwerer Brand einen Großteil der Reinigungstextilien. 1935 nahm man die Herstellung von Handwaschpasten auf. Eine Anlage zur Produktion von Reinigungsmitteln wurde 1939 errichtet. Mit einer ideenreichen Werbekampagne wie einem Bühnenprogramm bei Hausfrauennachmittagen erhöhten die Wöllner-Werke den Absatz ihrer Waschmittel.

Die Jahre 1946 bis 1959 waren geprägt von der Beseitigung der Kriegsschäden und einem weiteren Ausbau der Produktionsanlagen, insbesondere für Wasserglas und die Entwicklung darauf basierender Produkte. 1960 übernahm der Enkel des Firmengründers, Dr. Eduard Wöllner, die Firmenleitung. Zur Wöllner Group gehörten in den 1980er Jahren Firmen aus der Kosmetikindustrie, der Produktion von Schreibfarben und der Bauchemie. Nach einigen Zukäufen und Verkäufen zwischen 1980 und 2015 konzentriert sich die Firma heute auf ihr Kerngeschäft, die Produktion und Entwicklung von löslichen Silikaten, Prozesschemikalien und Spezialadditiven für industrielle Anwendungen in der weiterverarbeitenden chemischen Industrie sowie in der Bau-, Farben- und Papierindustrie.

Lagerhalle, 2022[Bild: Wöllner GmbH]

Im Jahr 2001 übernahm Wöllner einen Produktionsstandort in Gratwein-Straßengel (Österreich) und 2008 in Bad Köstritz (Thüringen). Seit 2017 führt Frau Dr. Barbara März (geb. Wöllner) die Firma in der vierten Generation. Heute zählt Wöllner zu einem der führenden Wasserglasproduzenten auf dem deutschen und europäischen Markt. Mit einer neuen probiotischen Produktgruppe Waropure zur Reinhaltung von industriellen Wasserkreisläufen positioniert sich Wöllner mit umweltfreundlichen Produkten und gestaltet die Zukunft der chemischen Industrie mit.

Wöllner GmbH, Mai 2023