Christen & Laudon GmbH
1960: Gründung der Theodor Vanck GmbH in Staffelstein
1995: Verkauf an die Ruhrkohle AG
1997: Fusion zur Fiberdur Vanck GmbH
2002: Fusion zur Christen & Laudon GmbH mit Sitz in Staffelstein/Malbergweich
- LKW von Theodor Vanck bei der Auslieferung von Tanks[Bild: Christen & Laudon GmbH]
Im Jahr 1960 wurde die Theodor Vanck GmbH, die zunächst Weintanks produzierte, am Standort Staffelstein in Rheinland-Pfalz gegründet. Ende der 1960er erwirkte das Unternehmen die erste Bauart-Zulassung für erdverlegte Heizöltanks. Infolge einer raschen Weiterentwicklung investierte das Unternehmen in zusätzliche Fertigungshallen. Zudem wurden Schüttgutsilos in die Produktpalette aufgenommen. In den 1980er Jahre gingen die Verkaufszahlen von Weintanks zurück, sodass sich Vanck auf andere Märkte wie den Kraftwerksbereich konzentrieren musste. Unter anderem durch die Entwicklung des Verfahrens zur Auskleidung geschädigter Reingaskanäle aus Stahl wurde das Unternehmen zu einem Spezialisten für die Anwendung von glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK).
1995 erwarb die Ruhrkohle AG die Theodor Vanck GmbH, die zwei Jahre später mit der Schwestergesellschaft Fiberdur GmbH zur Fiberdur Vanck GmbH fusionierte. Entscheidend für die weitere Entwicklung war eine Großinvestition in eine neue Wickelanlage für die Produktion von Rohren und Behältern, die 1998 in Betrieb genommen wurde und die entscheidend zur Verbesserung der Produktqualität beitrug. Zu Beginn der 2000er Jahre expandierte die Fiberdur Vanck GmbH ins europäische Ausland. So wurde im Rahmen eines Kraftwerksbaus in Griechenland ein Reingaskanal vor Ort hergestellt. Genutzt wurde hierfür die in den 1990er Jahren entwickelte Vertikal-Wickelanlage.
- Blick aus einem GFK-Rohr[Bild: Christen & Laudon GmbH]
Parallel dazu erfolgte in Gerolstein die Gründung der Christen & Laudon GmbH mit Fokus auf die Fertigung von Kunststoff-Behältern und Apparaten aus Thermoplasten. Im Jahr 2002 fusionierte Christen & Laudon mit Fiberdur Vanck. Das Unternehmen führt seitdem den heutigen Namen Christen & Laudon GmbH. 2004 wurde es als einer der ersten GFK-Verarbeiter nach der Druckgeräterichtlinie 97/23 EG zertifiziert. In den Folgejahren wurden Großrohre und Kühlwasserleitungen für den Kraftwerksbau produziert. Zwischen den Jahren 2013 und 2014 erfolgte die Herstellung und Lieferung von rund vier Kilometer GFK-Rohren für das Projekt zur Renaturierung der Emscher, die eigens für das Projekt entwickelt wurden. Nach 2015 war ein spürbarer Rückgang der Aktivitäten im Kraftwerksbau zu verzeichnen.
Seit 2018 konzentriert sich Christen & Laudon auf die Herstellung von kundenspezifisch maßgeschneiderten Behältern, Abgaswäschern und Apparaten aus GFK und dem Verbund aus GFK und Thermoplast-Kunststoffen. Das Produktspektrum konnte um die Herstellung von Apparaten und Behältern für den Einsatz in der Halbleiterindustrie erweitert werden.
Heute ist das Unternehmen bei der Herstellung von Behältern aus Kunststoffen führend und wird daher als Hidden Champion gelistet. [Anm. 1]
Anmerkungen:
- Block, Jörn u.a.: Hidden Champions in Rheinland-Pfalz. Identifikation, Erfolgsfaktoren, Herausforderungen. Studie des Forschungszentrums Mittelstand der Universität Trier. Trier 2021. URL: https://www.uni-trier.de/fileadmin/fb4/forschung/fzms/Endbericht_Hidden_Champions_in_RLP.pdf (Aufruf am 27.07.2022). Zurück