HEUFT Unternehmensgruppe

Nach 1700: Gründung des Unternehmens in Bell

2006: Gründung der HEUFT Thermo-Oel GmbH & Co. KG

2015: Integration des Kälte- und Klimatechnikunternehmens iceCool in die HEUFT Unternehmensgruppe

Der Steinbruch „Die Ley Auf dem Sprung“ in Bell um 1900[Bild: HEUFT Unternehmensgruppe]

Im Jahr 1700 wurde Martin Heuft geboren. Er erlernte das Maurer- und Ofenbauerhandwerk vermutlich von seinem Vater und Großvater und machte sich später selbstständig. Heuft war der erste aus der Familie, der explizit als Ofenbauer erwähnt wurde. Sein Sohn Wilhelm Johann Heuft führte seit 1740 das Handwerk seines Vaters in Bell fort. Der Ort in der Eifel gilt als Wiege des traditionellen Backofenbaus, was auf den vulkanischen Ursprung des Tuffgesteins zurückzuführen ist, das in der Region vorkommt. Seine Eigenschaften, Hitze zu speichern und langsam wieder abzugeben, sind für den Ofenbau ideal.[Anm. 1] Der Steinbruch, der bis in die 1930er Jahre hinein betrieben wurde, nannte sich „Die Ley Auf dem Sprung“. In körperlich fordernder Arbeit wurden die Tuffsteinblöcke gespalten, um die Backofenplatten zu gewinnen.[Anm. 2] Das traditionelle Absatzgebiet für die Steinbacköfen war zunächst die Eifel, weitete sich jedoch zu Beginn des 20. Jahrhunderts weiter aus.[Anm. 3]

Altdeutscher Ofen mit einer Zwei-Seitenfeuerung aus den 1930er Jahren. Davor stehen auf der linken Seite die beiden Ofenbauer.[Bild: HEUFT Unternehmensgruppe]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stieg die Nachfrage nach Backöfen stark an. Karl Heuft, der das Unternehmen in der siebten Generation führte, erweiterte seinen Betrieb und produzierte ab 1946 auch Dampfbacköfen aus Stahl. Das Unternehmen wuchs schnell und bereits in den 1960er Jahren wurden die Öfen im gesamten Bundesgebiet vertrieben. In dieser Zeit entwickelte HEUFT den Dampfbackofen weiter und begann mit dem Bau von Heizgas-Umwälzöfen. Außerdem produzierte das Unternehmen seit 1968 die innovativen Thermo-Öl Backöfen. Diese markieren einen wichtigen Meilenstein in der Firmengeschichte, da sich HEUFT bald sehr erfolgreich auf den Bau dieser Öfen spezialisierte und bis heute Innovationsführer in diesem Bereich ist.

Thomas Heuft übernahm 1982 das Unternehmen von seinem Vater. In den 1990er Jahren beschäftigte dieses über 30 Mitarbeiter und verkaufte seine Produkte bereits an internationale Kunden. Im Jahr 2015 erfolgte die Integration des Kälte- und Klimatechnikunternehmens iceCool in die HEUFT Unternehmensgruppe. 2020 wurden weitere Unternehmen wie die HEUFT Industry GmbH gegründet sowie die Produktions-, Verwaltungs- und Lagerfläche auf 20.000 Quadratmeter erweitert.

Unternehmensgelände in Bell im Jahr 2022[Bild: HEUFT Unternehmensgruppe]

Das Unternehmen befindet sich mittlerweile in der achten Generation in Familienbesitz und Thomas Heuft leitet die Unternehmensgruppe als geschäftsführender Gesellschafter.[Anm. 4] HEUFT ist als Weltmarktführer anerkannt, was u.a. die Aufnahme in die Gruppe der Hidden Champions beweist.[Anm. 5] Der älteste bekannte Backofenbauer in Deutschland beschäftigt heute mehr als 300 MitarbeiterInnen. Noch heute werden alle Öfen in Bell geplant, konstruiert und gefertigt.

HEUFT Unternehmensgruppe, März 2022

Anmerkungen:

  1. Website der Gemeinde Bell in der Eifel: Dorf der Backofenbauer. URL: https://www.bell-eifel.de/bell-am-laacher-see-das-dorf-der-backofenbauer/ (Aufruf am 25.02.2022). Zurück
  2. Fuchs, Gabriele von: 900 Jahre Bell 1093-1993. Geschichte eines Dorfes. Bell 1993, S. 611-655. Zurück
  3. Ebd., S. 668-680. Zurück
  4. Mintgen, Julia: Wir bauen Backöfen mit Weltruf – in Bell, seit 1700, in: Heimatbuch Mayen-Koblenz 2021, S. 156-158. Zurück
  5. Block, Jörn [u.a.]: Hidden Champions in Rheinland-Pfalz. Identifikation, Erfolgsfaktoren, Herausforderungen. Studie des Forschungszentrums Mittelstand der Universität Trier. Trier 2021, S. 46. URL: https://www.uni-trier.de/fileadmin/fb4/forschung/fzms/Endbericht_Hidden_Champions_in_RLP.pdf (Aufruf am 25.02.2022). Zurück